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R e i c h s b a h n   i m    H o l o c a u s t                                                                                                                             Z u r ü c k  
Reichsbahn im Holocaust

Das "gehütete Geheimnis" der Reichsbahn und die Beteiligung am Völkermord

"...Heute ist die Beteiligung der Reichsbahn am Vernichtungsprozess ein Geheimnis, das gewissenhafter als zu Zeiten der Sonderzüge gehütet wird. Und wenn das heutige Deutschland insgesamt gesehen ruhig an diesem Begräbnis der Vergangenheit teilnimmt , dann hat es gute Gründe für sein Stillschweigen...Es handelt sich vielmehr um das eher grundsätzliche Problem der wahren Beschaffenheit Nazi-Deutschlands...Kurz gesagt, die Funktion der Reichsbahn bei der Vernichtung der Juden eröffnet Fragen über das Wesen des gesamten Nazi-Regimes. In all den Jahren hat man die Reichsbahn nicht als einen beachtenswerten Bestandteil  einer politischen Ordnung angesehen , obwohl sie ...ein unerlässliches Element in der Vernichtungsmaschinerie bildete...Die tiefgreifende Einbeziehung der Reichsbahn in den Vernichtungsprozess des Dritten Reichs ist eine Tatsache, die nicht länger als nebensächlich und unbedeutend abgetan werden darf..." (Raul Hilberg: Sonderzüge nach Auschwitz. 1981 S.111) 


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Iasi, Rumänien (1941): Leichenberge von Deportierten 
Bild aus:  Hilberg, Raul: Sonderzüge nach Auschwitz, Dumjahn 1981. S.100)

"Die Juden wurden als Menschen verbucht und als Vieh verladen."

Die Deutsche Reichsbahn kassierte für jeden deportierten Juden 4,0 Reichspfennig pro Schienenkilometer. Der Tarif in den Tod entsprach der dritten Klasse. Für Kinder unter vier Jahren wurde nur der halbe Preis einbehalten.  Die Deutsche Reichsbahn hat am Völkermord gut verdient. In der Regel mussten die Opfer ihren Transport in die Vernichtungslager selbst zahlen und wenn dies nicht möglich war, hatte das Reichssicherheitshauptamt die Kosten zu tragen.

Beispielweise über eine Bahnstrecke von Paris nach Auschwitz (1500 Kilometern) wurden zwischen 1942 und 1944 11 000 Kinder in  Viehwagons deportiert. Die rund 52-stündige Reise führte unter der Zugnummer „DA-901“ unter anderem über Saarbrücken, Kaiserslautern, Frankfurt am Main, Erfurt und Dresden quer durch Deutschland in den Tod. „DA“ stand abgekürzt für David und diente wie der Davidstern der Kennzeichnung von Judentransporten. An jedem dieser 11 000 Kinder verdiente die Deutsche Reichsbahn, deren Rechtsnachfolgerin die heutige Deutsche Bahn AG ist.

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Ankunft eines Deportationszuges der Deutschen Reichsbahn (DR) in Auschwitz-Birkenau.
Alte und Kinder wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft im Gas ermordet.

(Bild aus:  Bundesarchiv-Außenstelle Ludwigsburg, Dokumentation, Lichtbildmappe "Auschwitz")



Für ihre Beihilfe zu den NS-Massendeportationen kassierte die „Deutsche Reichsbahn“ Transporteinnahmen in heutiger Höhe von mindestens 445 Millionen Euro wie der Verein „Zug der Erinnerung“ in einem Gutachten am 6. November 2009 in Berlin vorstellte. Diese Summe wurde den Deportierten, die ihre Verschleppung in zahlreichen Fällen selbst zahlen mussten, nie vergolten. Weder die Bundesrepublik Deutschland, noch das Rechtsnachfolge Unternehmen die Bahn AG hat den Opfern und ihren Angehörigen je eine Entschädigung für die Fahrt „mit der Reichsbahn in Tod“ bezahlt. 

Fahrtkosten für Judentransporte

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Bahnhof Pabianice: Rechnung übermittelt - überwiesen durch Scheck
(Bild aus:  Hilberg, Raul: Sonderzüge nach Auschwitz, Dumjahn 1981. S.41)


"...Die zuständige Stelle über die Durchführung der Judentransporte teilt mir mit, dass die Fahrtkosten für die Judentransporte aus den Mitteln ...beschlagnahmten jüdischen Vermögens zu decken sind..."


Mit dem geraubten jüdischen Vermögen wurde die deutsche Reichsbahn bezahlt.  







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