Banner2
buch2
V e r f o l g t e   j ü d i s c h e   K i n d e r                                                                                                                          Z u r ü c k  
Lucille Eichengreen
eichengreen1

Sommerferien am Meer: 1931 in Duhnen (Nordssee) mit der jüngeren Schwester Karin.

Cecilie Eichengreen (geborene Landau), die sich seit ihrer Emigration Lucille nennt, wurde am 1. Februar 1925 als älteste Tochter des jüdischen Ehepaares Sala und Benjamin Landau in Hamburg geboren. Die Familie lebte in einer großzügigen Wohnung im Stadtteil Harvestehude. Cecilie und ihre fünf Jahre jüngere Schwester Karin besuchten die Israelitische Töchterschule in der Karolinenstraße.Am 27. Oktober 1938 wurde Benjamin Landau als polnischer Staatsbürger ausgewiesen, seine Familie konnte in Hamburg bleiben. Sala Landau versuchte vergeblich, die Auswanderung in die USA zu erreichen. Im Mai 1939 kam Benjamin Landau nach Hamburg zurück. In der Zwischenzeit hatte die Familie die Wohnungräumen müssen und war in einem "Judenhaus" zwangsuntergebracht worden. Am 1. September 1939 wurde Benjamin Landau als "feindlicher Ausländer" in das Polizeigefängnis Fuhlsbüttel eingeliefert. Im Stadthaus, dem Hamburger Gestapohauptquartier, traf er 1940 ein letztes Mal seine Frau und seine Töchter. Er kam zunächst ins KZ Sachsenhausen und starb Ende Januar 1941 im KZ Dachau. Cecilie Landau ist sechzehn Jahre alt, als sie 1941 erfährt, dass die Nazis ihren Vater ermordet haben. Die Zigarrenkiste mit Asche aus Dachau, die ein Gestapomann ihrer Mutter auf den Küchentisch wirft, traumatisiert sie.
eichengreen2

Cecelie Landau mit ihrer Freundin Sabina, 1946.

Cecilie Landau trug mit Hilfsarbeiten zum Lebensunterhalt der Familie bei. Ab Anfang September 1941 mussten Sala Landau
und ihre Töchter einen "Judenstern" tragen. Am 25. Oktober 1941 wurden sie mit dem ersten Deportationszug aus Hamburg ins Getto Lodz deportiert, wo Sala Landau starb. Cecilie Landau hatte ihrer Mutter kurz vor deren Tod versprochen, auf ihre
Schwester aufzupassen. Die Mädchen wurden jedoch bei einer Selektion getrennt. Cecilie Landau wurde 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort zum Arbeitseinsatz eingeteilt. Als Gefangene der Hamburger Außenlager Veddel (Dessauer Ufer) und Sasel des KZ Neuengamme kehrte sie nach Hamburg zurück. Am 15. April 1945 wurde sie von britischen Truppen im KZ Bergen-Belsen befreit.Cecilie Landau ist die einzige Überlebende ihrer Familie.1945/46 emigrierte sie über Paris nach New York, wo sie ihren späteren Mann, Dan Eichengreen, kennen lernte. Das Paar bekam zwei Kinder. Heute lebt Lucille Eichengreen in Berkeley/Kalifornien. 1991 veröffentlichte sie in Deutschland ihre Memoiren unter dem Titel "Von Asche zum Leben".


G e s c h i c h t e
K o n t a k t
I m p r e s s u m